Presseeinladung: Gesundheit und Wohnen dürfen keine Ware sein – Kundgebung am 18.6. um 16 Uhr vor dem Urban-Klinikum

Am 18. Juni übergeben Beschäftigte des Urban-Klinikums ihre Forderungen nach mehr Personal und dem TVöD für alle an Kreuzberger Abgeordnete, darunter u.a. Kathrin Schmidberger (Grüne), Elif Eralp (Linke), Kurt Wansener (CDU), Niklas Kossow und Sevim Aydin (SPD). Die Aktion wird musikalisch eingerahmt vom Kreuzberger Frauenchor “Judiths Krise” und aktionistisch begleitet von Schlauchbooten auf dem Kanal.

Unter dem Motto “ein Kiez für sein Krankenhaus” rufen neben dem Berliner Bündnis Gesundheit statt Profite zudem auch Initiativen der mietenpolitischen Bewegung zu der Kundgebung auf, darunter Kotti & Co, Bizim Kiez und Deutsche Wohnen & Co enteignen. “Wir werden schlecht bezahlt, wohnen in beengten Verhältnissen und wenn wir davon krank werden, werden wir unter schlechten Bedingungen gepflegt” heißt es in einem gemeinsamen Aufruf von Beschäftigten des Urban-Krankenhauses und Kotti & Co. Nicht wie viel Geld mit Krankheiten und  Wohnraum verdient werden kann, dürfe über die Versorgung bestimmen, sondern allein der gesellschaftliche Bedarf. Es brauche eine Daseinsvorsorge in öffentlicher Hand, ausfinanziert und demokratisch kontrolliert.

“Gesundheit und Wohnen sind fundamentale Grundbedürfnisse, die wir nicht dem Markt überlassen wollen. Deshalb stehen wir Seite an Seite mit den Beschäftigten im Gesundheitsbereich” sagt auch Michael Prütz, Sprecher der Kampagne Deutsche Wohnen & Co enteignen.

Konstantin Sergiou von Bizim Kiez hierzu: „Das Bedürfnis der Stadtgesellschaft nach guter Gesundheitsversorgung als Teil ihrer sozialen Infrastruktur steht daher auch im Einklang mit dem Bedürfnis der Klinikbeschäftigten nach guten Arbeitsbedingungen und ausreichender Entlohnung.“

Aus diesem Grund gehöre der Kampf der Klinikbeschäftigten und der Kampf der Mieter*innenbewegung gerade zusammen.

Tobi, Krankenpfleger im Medizinischen Versorgungszentrum des Urban-Klinikums und Teil der Berliner Krankenhausbewegung, ergänzt: “Unsere Krankenhäuser standen schon vor Corona vor dem Kollaps, weil aufgrund der Erlösorientierung im Fallpauschalensystem Personal gespart und ausgelagert wurde. Dagegen wehren wir uns und fordern genau wie die Mietenbewegung eine Abkehr von der verheerenden Marktlogik.” In der Berliner Krankenhausbewegung stehen die Beschäftigten der Vivantes Tochtergesellschaften mit der Pflege zusammen. Auch sie verleihen ihrer Forderung nach der Angleichung an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes am 18.6. Nachdruck und fordern die Politiker*innen auf die im noch geltenden Koalitionsvertrag vereinbarte Rückführung der ausgegliederten Tochtergesellschaften endlich umzusetzen.

Die Kundgebung findet statt vor dem Klinikum am Urban – Landwehrkanalufer

| 15.00 – 16.00 Uhr: Zeit für Hintergrundgespräche und Interviews mit den  Beschäftigten

| 16.00 – 17.30 Uhr: Kundgebung

 

Mehr Informationen:

Berliner Krankenhausbewegung: https://berliner-krankenhausbewegung.de/

Aufruf von Beschäftigten des Urban Klinikums und Kotti & Co: https://kottiundco.net/2021/04/16/gemeinsamer-aufruf-von-beschaftigten-aus-dem-urban-krankenhaus-und-kotti-co/

Kreuzberger Frauenchor “Judiths Krise”: https://www.judiths-krise.de/